Das Verhältnis der Seminar-Teilnehmenden zu Kursleitenden ist oft keines, in welchem man sich auf Augenhöhe befindet. Eigentlich schade, oder?

Die Erfahrung lehrt, dass Seminar-, Lehrgangs- und Kursteilnehmende Fachkompetenz, Souveränität, Leidenschaft und Kreativität für das Thema von den Kursleitenden erwarten. Oft ergibt sich dabei ganz natürlich eine gewisse «Hierarchie», wonach Kursleitende, die das «Zepter schwingen» und den Takt angeben, gewissermassen fast auf einen Sockel gehievt werden. Ähnliches ist natürlich auch in den Betrieben beim Verhältnis Chef-Mitarbeitende festzustellen.

Weg frei für Kreativität und Interaktion

Die Transaktionsanalyse verfolgt hierbei einen anderen Approach: Hier gilt das Prinzip der Begegnung auf «Augenhöhe». Und zwar in fast jedem Bereich. Man begegnet dem Gegenüber oder den Klassen auf ihrer Ebene. Das fördert nicht nur die intrinsische Motivation, sondern macht auch den Weg frei zum Interagieren und für die Kreativität. Dies ist umso wichtiger, als dass noch oft genug Seminar-Teilnehmende oder auch Mitarbeitende in den Betrieben eine «Konsumhaltung» annehmen, statt proaktiv mitzuwirken.

Die Transaktionsanalyse ist demnach eine Theorie, welche die menschliche Persönlichkeit und zwischenmenschliche Kommunikation in den Mittelpunkt setzt. Sie ist eine Methode für Beratung, Schulung, Psychotherapie und ein Weg zum besseren Funktionieren von Organisationen. Die Transaktionsanalyse geht davon aus, dass der Mensch von Natur aus in Ordnung, «OK», ist. Unter dem Einfluss von «elterlichen Botschaften» (Eltern oder von Eltern-Figuren) und den Umständen in der «Mitwelt» kommt der Mensch im Laufe seiner Entwicklung zu bestimmten Schlussfolgerungen über sich selbst, über die anderen Menschen und über die Qualität des Lebens an sich. Diese Schlussfolgerungen bestimmen sein Denken, Fühlen und Verhalten gegenüber sich und anderen.

Negative oder einschränkende «Glaubenssätze» aufgeben

Konkret heisst das: Der Mensch stellt auf Grund von frühkindlichen Entscheidungen seinen Lebensplan (in der TA-Sprache «SKRIPT» genannt) zusammen. Die Methoden der TA können Menschen in eine Richtung führen, wie sie negative oder einschränkende «Glaubenssätze» aufgeben können. Im Beratungs-, Unterrichts- oder Lehrprozess legt ein/e Transaktionsanalytiker/in grossen Wert auf die eigene Verantwortung aller beteiligten Personen am Prozessgeschehen. Weiter wird nach genau formulierten ethischen Richtlinien gearbeitet. Allein oder zusammen mit anderen Methoden bietet die TA ein wirkungsvolles Instrument zur Problem- und Konfliktlösung im Beruf und im persönlichen Bereich. Hauptziel der TA ist es, möglichst autonom sein Leben gestalten zu können. Die Ausbildung in Transaktionsanalyse ist umfangreich, spannend und praxisnah. Im Einführungsseminar TA 101 werden die wichtigsten Konzepte der TA dargestellt und mit vielen Übungen und praktischen Beispielen lebendig veranschaulicht. Aktuell ist die Nachfrage nach Spezialisten in der Transaktionsanalyse hoch und in Zukunft werden diese Fähigkeiten in allen Branchen sehr gefragt sein.

Grösstmögliches Mass an Autonomie erreichen

Die Methoden der TA können Menschen in eine Richtung führen, wie sie negative oder einschränkende «Glaubenssätze» aufgeben können. Ziel der TA ist es, dass der Mensch in all seinen Aktionsfeldern, sei es zu Hause oder im Beruf, ein grösstmögliches Mass an Autonomie erreicht. Autonom ist beispielsweise, wer die durch Eltern vermittelten Werte nicht unbesehen übernimmt, sich von seinem Skript befreit hat, als erwachsene Person ungetrübt urteilt, entscheidet und handelt und demnach frei über seine ICH – Zustände verfügen kann und keine symbiotische Haltung einnimmt.