Wie verändert künstliche Intelligenz die Personalentwicklung? Welche Rollen werden wir Personalentwicklerinnen und Personalentwickler in Zukunft spielen, und braucht es uns in zehn Jahren überhaupt noch?
Darüber wurde schon viel geschrieben. Aber was liegt näher, als die künstliche Intelligenz selbst dazu zu befragen. Der Autor hat sich mit ChatGPT unterhalten und seine Antworten anschliessend gemeinsam mit einem Experten einem Faktencheck unterzogen.
Liebes ChatGPT, vielen Dank für die Beantwortung einiger Fragen aus deiner Sicht. Zunächst würde mich interessieren, auf welcher Grundlage du deine Antworten formulierst.
ChatGPT: Meine Aussagen basieren auf umfangreichen Trainingsdaten aus Fachliteratur, Studien, Praxisberichten und anerkannten Quellen aus den Bereichen Personalentwicklung, künstliche Intelligenz und Change-Management (Stand: Juni 2024). Ich analysiere, wie KI-Technologien wie maschinelles Lernen und Datenanalyse in der Personalentwicklung eingesetzt werden, und verknüpfe dieses Wissen mit aktuellen Trends und Best Practices. Mein Ziel ist es, praxisrelevante und strategisch wertvolle Antworten für Personalentwicklerinnen und Personalentwickler zu liefern, die bereits mit HR-Prozessen vertraut sind.
Wie verändert künstliche Intelligenz deiner Meinung nach die Personalentwicklung in Unternehmen heute und in Zukunft?
ChatGPT: KI verändert die Personalentwicklung grundlegend und wird dies auch in den kommenden Jahren weiter tun. Aktuelle Veränderungen:
- Personalisierung von Lernangeboten: KI ermöglicht individuell zugeschnittene Lerninhalte auf Basis von Vorkenntnissen, Lernpräferenzen und Karrierezielen.
- Automatisierung administrativer Aufgaben: Routinetätigkeiten wie Trainingsorganisation und Feedbackauswertung können automatisiert werden, was HR-Fachleute entlastet.
- datenbasierte Entscheidungsfindung: KI hilft, Kompetenzlücken zu identifizieren, Lernbedarfe vorherzusagen und Massnahmen zu evaluieren.
- KI-gestützte Lernplattformen: Moderne Learning-Management-Systeme (LMS) und Learning Experience Platforms (LXP) nutzen KI, um Inhalte zu organisieren und Lernfortschritte zu analysieren.
Zukünftige Entwicklungen:
- adaptive Lernsysteme: Zukünftige Systeme könnten Lernprozesse in Echtzeit anpassen, basierend auf den Fortschritten und dem Feedback der Lernenden.
- proaktive Kompetenzentwicklung: KI kann Kompetenzbedarfe vorausschauend erkennen, etwa durch die Analyse von Markttrends und Unternehmenszielen.
- virtuelle Coaches und Mentoren: KI-gestützte Assistenten könnten individuelles Feedback geben und den Lernprozess begleiten.
- ethische Herausforderungen und Transparenz: Datenschutz, Fairness und Transparenz im Umgang mit Mitarbeiterdaten bleiben zentrale Themen.
- neue Rollenprofile: Personalentwicklerinnen und Personalentwickler werden sich von operativen Lernorganisatorinnen und Lernorganisatoren zu strategischen Lernarchitekten entwickeln, die KI-Systeme steuern und menschenzentrierte Lernkulturen gestalten.
Fazit: KI sorgt für mehr Effizienz, Individualisierung und datenbasierte Planung in der Personalentwicklung. Dennoch bleibt der Mensch für Empathie, Kontextverständnis und ethische Entscheidungen unerlässlich.
Interessant. Du sprichst es an: Die Rolle der HR-Fachleute wird sich verändern. Wie können sie sich auf diese neue Rolle vorbereiten?
ChatGPT: Um sich auf die veränderte Rolle in der Personalentwicklung vorzubereiten, sollten Personalentwicklerinnen und Personalentwickler gezielt digitale Kompetenzen ausbauen. Dazu gehören Grundkenntnisse in künstlicher Intelligenz, Algorithmen und Datenanalyse sowie der sichere Umgang mit HR-Tools wie Lernmanagementsystemen (LMS), Learning Experience Platforms (LXP) und KI-gestützten Analysetools.
Ebenso essenziell ist die strategische Beratungskompetenz, die es ermöglicht, Lernstrategien auf Basis datengestützter Entscheidungen zu entwickeln und den Wandel vom Lernorganisator zum Lernarchitekten zu vollziehen, der Lernlandschaften gezielt gestaltet.
Menschenzentrierte Kompetenzen wie Coaching- und Empathiefähigkeiten sind unerlässlich, um individuelle Lernprozesse zu begleiten, ebenso wie Change-Management-Kompetenzen zur Unterstützung des digitalen Wandels.
Ein fundiertes Wissen über Datenschutz, Bias und faire Algorithmen ist ebenfalls notwendig, um den ethischen und rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden und sicherzustellen, dass KI-Systeme datenschutzkonform eingesetzt werden.
Schliesslich ist die Fähigkeit zur Vernetzung und Zusammenarbeit zentral: Eine enge Kooperation mit IT- und Data-Science-Teams sowie der Austausch mit anderen HR-Expertinnen und KI-Fachleuten fördern den erfolgreichen Umgang mit den neuen technologischen Herausforderungen.
Fazit: Personalentwicklerinnen und Personalentwickler sollten sich zu strategischen Lernarchitekten entwickeln, die KI bewusst einsetzen, aber weiterhin Menschen im Lernprozess in den Mittelpunkt stellen. Das nötige Know-how können sie sich in Weiterbildungen und auf Fachtagungen aneignen.
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Wo siehst du die grössten Herausforderungen oder Risiken beim Einsatz von KI?
ChatGPT: KI in der Personalentwicklung birgt Herausforderungen wie verzerrte Daten (Bias), Datenschutzprobleme, den Verlust von Aspekten des menschlichen Lernens, Akzeptanzprobleme für neue Technologien, intransparente Entscheidungsprozesse, Kompetenzlücken und die Abhängigkeit von Technologieanbietern.
Verzerrte Daten können bestehende Ungleichheiten verstärken, dem kann durch eine Diversifizierung der Datenquellen und eine regelmässige Überprüfung der Datenqualität entgegengewirkt werden. Der Umgang mit sensiblen Mitarbeiterdaten erfordert Transparenz und die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien. Um den Verlust der Menschlichkeit im Lernprozess zu vermeiden, sollten hybride Lernformate eingesetzt werden, in denen KI unterstützend, aber nicht ersetzend wirkt. Technologieakzeptanzprobleme können durch frühzeitige Schulungen und die aktive Einbindung der Mitarbeitenden reduziert werden. Intransparente Entscheidungsprozesse erfordern erklärbare KI und transparente Algorithmen. Kompetenzlücken hinsichtlich KI-Wissen können durch Weiterbildung der HR-Fachpersonen geschlossen werden. Um Abhängigkeiten von Technologieanbietern zu vermeiden, sollten Open-Source-Lösungen geprüft und die Datenhoheit vertraglich gesichert werden.
Insgesamt können diese Herausforderungen durch einen ethisch reflektierten Einsatz von KI, transparente Datenpraktiken und eine kontinuierliche Qualifizierung der Personalentwicklerinnen und Personalentwickler bewältigt werden.
Braucht es uns Personalfachpersonen deiner Meinung nach in zehn Jahren noch? Oder wirst du unsere Aufgaben weitgehend übernehmen?
ChatGPT: Der Mensch wird aus folgenden Gründen unersetzlich bleiben:
- Empathie und soziale Intelligenz: KI kann keine emotionalen Signale oder soziale Dynamiken erfassen.
- Strategie und Kreativität: Die Gestaltung von Lernkulturen und kreativen Formaten erfordert menschliches Denken.
- ethische Verantwortung: Menschliche Kontrolle ist notwendig, um Diskriminierung zu verhindern.
- Veränderungsbegleitung: Veränderungsprozesse erfordern empathische Begleitung und Vertrauensbildung.
Die Rolle der Personalentwickler/innen wird sich aber verändern:
- vom Lernorganisator zum strategischen Lernarchitekten
- vom Wissensvermittler zum Veränderungsbegleiter
- vom Prozessmanager zum Lernkulturgestalter
Fazit: Personalentwicklerinnen und Personalentwickler werden auch in zehn Jahren unverzichtbar sein – als Gestalter von Lernkulturen, während KI unterstützende, datenbasierte Aufgaben übernimmt. Der Schlüssel liegt in der sinnvollen Zusammenarbeit von Mensch und Technik.
Da bin ich etwas beruhigt. Vielen Dank für das Interview, liebes ChatGPT.
ChatGPT: Sehr gern, Daniel! Es hat mir viel Freude gemacht, dieses Interview mit dir zu führen.
Der Faktencheck
So weit, so gut. Die Erklärungen der KI klingen plausibel. Der Autor hat die Ergebnisse dem Digital-Training- und KI-Experten Mark Jones vorgelegt. Er sagt: «Aus meiner Sicht stimmen die Antworten von ChatGPT. Die Entwicklungen zeichnen sich schon seit einiger Zeit ab.» Jones hebt insbesondere die neuen Lernformen hervor, die KI ermöglicht, und die sich daraus ergebende veränderte Rolle der Bildungsexperten.
Er betont auch die wachsende Bedeutung von Virtual Reality in der Bildung. «Was ChatGPT nicht anspricht, aber meiner Meinung nach sehr wichtig ist, ist der Einfluss der grossen Technologieunternehmen auf die Personalentwicklung », sagt Jones. «Schon heute bieten sie eine Vielzahl von meist kostenlosen Bildungsangeboten an. Dies wird den Bildungsmarkt in Zukunft noch stärker prägen.
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